Beim FC St. Pauli ist die Vorfreude vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin gewaltig. Mit einem Sieg gegen den um einen Punkt besser platzierten Hauptstadtklub möchten die Hamburger ihre Aufstiegsambitionen untermauern. In den kommenden zwölf Partien wollen die Schützlinge von Trainer Roland Vrabec alles Erdenkliche unternehmen, damit der direkte Aufstiegsplatz zwei oder zumindest Relegationsplatz drei am Ende herausspringen wird. Dabei müssen die Kiezkicker auf Innenverteidiger Sören Gonther wegen einer Gelbsperre verzichten. Unklar erscheint jedoch, wer ihn tatsächlich ersetzen wird.
Routinier Mohr kämpft mit Talent Ziereis um den Platz in der Innenverteidigung
Florian Mohr ist der realistischste Kandidat. Allerdings gibt es mit Philipp Ziereis noch einen hervorragenden Konkurrenten. Nach dem siegreichen Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden hat St. Pauli Coach Vrabec einen echten Konkurrenzkampf zwischen dem Duo ausgerufen. Nicht nur die anderthalb Stunden Spielzeit gegen Union sind entscheidend. Vielmehr wird es auch eine Zukunftslösung sein. Die beiden Kicker sind nur allzu verschieden, denn während es auf der einen Seite mit Mohr einen 29-jährigen Routinier gibt, der 103 Zweitligapartien, davon 23 Spiele für St. Pauli, und zehn Treffer aufweisen kann, gibt es zudem noch den jungen Spieler Ziereis, der bald seine 21 Jahre erreicht hat und elf Zweitligapartien in seiner Vita stehen hat. Einen Treffer hat er erzielen können. Bei den Hamburgern hat einer der besten jungen Defensivspieler der gesamten Spielklasse noch keine einzige Partie absolviert. Für den Youngster scheint im Gespräch mit der „Hamburger Morgenpost“ absolut klar zu sein: „Ich bin bereit.“ Vor der Spielzeit ist der talentierte Schützl
ing von Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg ans Millerntor gewechselt. Er hat sich zum klaren Ziel setzen können: „Irgendwann will man dann auch mal spielen."
Mohr soll sich nach Alternativen umschauen
Selbst Mohr will diesen Einsatz im Verfolgerduell unbedingt. In drei Partien vor der Winterpause hat er Gonther ersetzen können und dabei jeweils überzeugen können. Im Trainingslager hat vor allem Ziereis hingegen eine sehr gute Entwicklung hinlegen können. Mohr macht kein Geheimnis, dass ein Gespräch mit Vrabec und Sportchef Rachid Azzouzi eine ganz klare Erkenntnis bringen konnte: „Es gab ganz klar die Aussage, dass ich mich nach Alternativen umschauen kann und soll.“
Ziereis kennt seine Qualitäten
Alles scheint offen in diesem Zweikampf zu sein. Allerdings spricht die Perspektive für den acht Jahre jüngeren Ziereis, der noch über einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 verfügt und hervorragende Anlagen besitzt. Mohr hingegen hat schon beim SC Paderborn seine Tauglichkeit unter Beweis stellen können. Ziereis ist von sich überzeugt: „Ich bin ja kein Anfänger, habe schon 2. Liga gespielt."